Was Johann Philipp Reis vor 150 Jahren demonstrierte, war eines von vielen Experimenten dazu, wie ein Gehör funktioniert. An jenem Tag wurde nicht gesprochen, sondern musiziert und gesungen, der besseren Erkennbarkeit geschuldet. Als ein direktes Resultat von Reisens Akustik-Forschungen kann der Einsatz von Frauen als Operatorinnen des entstehenden Telefonsystems gelten: Sie waren dank höherer Tonlage einfach besser zu verstehen. Sein Telefon kannte nur die Übertragung in eine Richtung, ohne Antwort der Gegenseite. Das demonstrierte System entwickelten andere weiter: Alexander Graham Bell und Thomas Alva Edison schufen die Grundlagen des Telefonsystems.
Heute gerät das klassische Telefon langsam in Vergessenheit. In Genf, wo derzeit die internationale Vereinigung der Telefongesellschaften ITU tagt, stehen Breitband und das mobile Telefonieren im Vordergrund. "Wir werden telefonieren und gleichzeitig nicht mehr wissen, was ein Telefon ist", erklärte der Erfurter Kommunikationswissenschaftler Joachim Höflich im Gespräch mit dpa. "Es wird kein Gespür mehr für das Telefon geben, sondern ein Gespür für ein Gerät, das auch telefonieren kann. Dann verschwindet irgendwann das Medium Telefon aus unserem Bewusstsein."
An seine Stelle sind E-Mail, SMS, Chat, Social Networks getreten. Vielfach gilt bereits die Etikette aus der Anfangszeit des Telefons wieder: Wenn es kein Vorfall in der Familie ist, ist es unhöflich, bei einem Privatanschluss ohne vorherige Anfrage per Mail draufloszutelefonieren. (Quelle: Internet)
LG vonne Ulli
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